SZENARIO OSTERSTRASSE / OSTERTOR 2035
Die Osterstraße ist heute ein Teil der Fußgehzone der Innenstadt, die mittlerweile die gesamte Innenstadt umfasst. In der neuen Fußgehzone ist das langsame und rücksichtsvolle Radfahren inzwischen den ganzen Tag erlaubt. Die Straßenniveaus wurden angeglichen, sodass es heute eine stufenlose Pflasterung gibt. Am Ostertor befinden sich zudem eine neue Ausleihstation für Fahrräder. Hilde Lastenräder können jetzt an noch mehr Orten ausgeliehen werden. 
Seitdem allgemein akzeptiert wurde, dass sich die alten Einkaufsinnenstädte verändern werden, war in den Köpfen Platz für neue Ideen. So wurde nicht mehr krampfhaft versucht, leere Geschäfte mit Geschäften zu füllen. Geschäftsflächen werden heute verschieden genutzt. Die Aktion ‚Wir kümmern uns‘ bei der die Stadt 2021 Leerstände günstig für Zwischennutzungen für Kultur und Pop-Up-Stores vermietet hat (vgl. Haller 2021), wirkt noch heute nach. 
So gibt es mittlerweile mehrere Läden, die dauerhaft der freien Kulturszene als Proben- und Aufführungsorte zur Verfügung stehen. Andere dienen als Co-Working, Repair-Cafés und Gemeinschaftsräume (vgl. Stadt Freiburg im Breisgau 2021, S. 10 ff.). Klassische Läden gibt es auch weiterhin, sie haben sich an den Onlinehandel angepasst und ihre Verkaufskonzepte modernisiert (vgl. ebd.).​​​​​​​
 
Es wurden weitere Stadtbäume gepflanzt und die Stadtobjekte, Leuchten, Beete, Bäume und Sitzmöbel verteilen sich heute auf beide Straßenseiten.​​​​​​​​​​​​Durch die ganze Innenstadt gibt es immer wieder Sitzmöglichkeiten. Diese befinden sich möglichst in den Schattenbereichen der Bäume​​. Begonnen mit den ersten Pflasterzauberveranstaltungen über den Dächern der Stadt, hat sich das Potential gezeigt, das in den Abstellflächen über der Stadt steckt. So wurde auch das Parkdeck in der Osterstraße inzwischen in einen öffentlich Stadtgarten mit Veranstaltungsfläche in der Mitte umgewandelt. Auch in die unteren Etagen kehrt langsam gemeinschaftliches Leben ein. Das alte Parkhaus hat sich zu einer grünen Oase entwickelt: Vor dem Gründach ist inzwischen eine grüne Pergola entstanden. 
Bei der Gestaltung der Stadtmöbel wurde mit verschiedenen Größen und Sitzhöhen an die verschiedenen Bedürfnisse der Generationen gedacht (vgl. Aichinger/Frehn 2017, S. 76). Zusätzlich gibt es immer wieder Fußgängerleitsysteme, die helfen naheliegende Ziele zu finden (vgl. ebd., S. 78)
Die Innenstadt hat sich so zu einem attraktiven und familienfreundlichen Wohnviertel entwickelt. Inzwischen halten sich Menschen wieder gerne in der Innenstadt auf. Spielende Kinder sind nicht mehr „im Weg“, sondern ein Teil des neuen Quartiers.
LICHTKONZEPT OSTERSTRASSE / OSTERTOR
Durch die Neugestaltung der Osterstraße wird sich die normative Anforderung an die Beleuchtung nicht ändern.
In unserem Lichtkonzept wird das Licht fokussierter und zielgerichteter eingesetzt. Die Leuchten sind entsprechend unseren Blendungskriterien gewählt. Die Anzahl der Lichtpunkte wird sich erhöhen. Die Leuchten befinden sich 2035 versetzt auf beiden Seiten der Flaniermeile, dabei ist der Lichtfokus im mittleren Straßenraum. Die unteren Fassadenbereiche sind leicht aufgehellt, um den Stadtraum erlebbar zuhalten, dabei fällt kein Licht in die Fenster der Wohnbereiche der Obergeschosse.
In den Leuchtenköpfen sind mehrere LED-Module mit verschiedenen Optiken verbaut, die sich einzeln schalten lassen. In dem Abendszenario wird das gesamte Licht gedimmt. Einzelne Module sind auf Bereiche wie Fahrradständer ausgerichtet. Die werden mit einem Präsenzmelder gesteuert. Bei detektierter menschlicher Präsenz dimmt das Licht kurzzeitig hoch und ermöglicht ein sicheres und komfortables An- und Abschließen der Fahrräder.
Im Nachtszenario leuchtet nur ein Modul pro Leuchte, das ein sanftes Orientierungslicht gibt. Mit Präsenzsensoren kann das Licht hochdimmen und einen verkehrssicheren und sicheren Weg in der Nacht ermöglichen. An einzelnen Lichtmasten, die in der Nähe von Stadtmöbeln stehen, befinden sich Buttons, die es den Menschen ermöglichen, das Licht einzelner Masten für ein Zeitintervall hoch zu dimmen.
Mit dem neuen Lichtkonzept kann durch reduzierten Stromverbrauch der Leuchten und angepasste Beleuchtungszeiten deutlich Strom und damit auch Emissionen eingespart werden. Die bestehende Beleuchtung hat nach unseren Hochrechnungen einen Stromverbrauch von 4854 kWh pro Jahr. Für unser Konzept schätzen wir einen Stromverbrauch von 384 kWh pro Jahr. Der Verbrauch würde um 92 % sinken und 4470 kWh Strom pro Jahr gespart werden. Die Berechnung bezieht sich nur auf die Wegebeleuchtung, die Licht-Sitzelemente sind nicht mit kalkuliert. Der Stromverbrauch wird aber den Verbrauch der Gesamtbeleuchtung nur leicht erhöhen.
ERLEBNISBERICHT 2035

Familie Schmid
Silke, 43 Jahre alt - Pendelt täglich nach Hannover
Kai, 41 Jahre alt - Geht zu Fuß zur Arbeit 
Steffen, 13 Jahre alt

Sonja, 10 Jahre alt

"Heute habe ich mich nach der Schule noch mit meinen Freundinnen verabredet. Oft sind wir dann zum Spielen in der Innenstadt unterwegs. Zwischen den Bänken und Beeten lässt sich super Verstecken und Fangen spielen. Wenn wir dann zwischendurch Durst bekommen, laufen wir einfach zu dem Trinkbrunnen. 
Wenn Opa zu Besuch ist, sitzen wir im Schatten. Er erzählt dann immer, dass die Bänke bei ihm in der Stadt so ungemütlich sind. Ich kenne die Geschichten schon und gehe dann lieber wieder spielen. Neben manchen Bänken gibt es so Platten im Boden, wenn man da drauf springt, erzeugt man Strom und kann so verschiedene Spiele spielen. 
Manchmal sitzen wir abends noch draußen; an ein paar von den Pflanz- und Sitzbänken sind besondere Straßenlaternen. Die haben einen Knopf, wenn man den drückt, wird das Licht heller. So hat Mama noch genug Licht, um uns noch was vorzulesen. Es ist dann lustig zu sehen, wie die Erwachsenen leiser und langsamer vorbei gehen und versuchen unauffällig zuzuhören. 
Wenn wir im Sommer so lange draußen sind, freu ich mich immer, wenn dann die ganzen Lichter in den Schaufenstern ausgehen. Und dann gehen auch die Straßenlaternen fast aus. Dann ist nur noch ein kleines Licht an bei denen. Ich mag es, wie es dann ganz ruhig und friedlich aussieht, nur bei uns ist noch etwas mehr Licht."
QUELLEN​​​​​​​
Aichinger, W.; Frehn, M. (2017) Straßen und Plätze neu denken. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/strassen-plaetze-neu-denken
Haller, J. (2021) „Wir kümmern uns“: Leerstands-Aktion startet offiziell in Hildesheims Innenstadt. In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung v. 2021. https://www.hildesheimer-allgemeine.de/meldung/wir-kuemmern-uns-leerstands-aktion-startet-offiziell-in-hildesheims-innenstadt.html
Stadt Freiburg im Breisgau (2021) Die sechs Zukunftszenarien. 
https://www.freiburg.de/pb/site/freiburg_fnp/get/params_E-2029863057/1623225/DownloadPDF_Szenarien.pdf

WEITERE ORTE

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